Historie der NOA
Das „BSHG (Bundessozialhifegesetz) – Zeitalter“
Die Noris-Arbeit (NOA) gGmbH wurde 1991 als kommunale Beschäftigungsgesellschaft von der Stadt Nürnberg gegründet um „sozial benachteiligten Personengruppen mit dem Wohnsitz in Nürnberg (Personen mit sozialen Schwierigkeiten, Langzeitarbeitslose, jüngere Arbeitslose mit schlechten Eingangsvoraussetzungen für eine berufliche Integration, ältere Arbeitslose etc.) durch Bereitstellung befristeter Arbeitsgelegenheiten in eigenen Werkstätten und durch „Arbeit bei Dritten“, durch Qualifizierung und Beratung den Zugang zur dauerhaften Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen“.
Diesen Auftrag erfüllte die NOA von Beginn an in vorbildlicher Weise. Zum Stammhaus der NOA wurde die Fichtestr. 45 mit ihren Werkstätten in den Nebengebäuden. Die Zahl der Beschäftigten wuchs von anfangs 60 auf 200 an. Im BSHG galt das sozialrechtliche Dreiecksverhältnis, in dem zwischen Bedarfsträger (Sozialamt), Maßnahmedurchführendem (NOA) und Teilnehmer die Arbeitsgelegenheiten geregelt werden konnten. In dieser Zeit erhielt die NOA jährlich einen moderaten Verlustausgleich.
Wandel durch die Hartz-Gesetze, die NOA und die Grundsicherung für Arbeitssuchende
Seit 01.01.2005 sind die Arbeitsgelegenheiten Antragsleistungen, die einseitig vom Bedarfsträger (nun Jobcenter) vorbeschieden werden können. Für andere Arbeitsmarkt- und Bildungsdienstleistungen musste sich die NOA überwiegend dem Wettbewerb stellen.
In den ersten Jahren der Agenda 2010 wurden insbesondere die Arbeitsgelegenheiten als Arbeitsmarktinstrument genutzt. So wurden 2009 1.600 Arbeitsgelegenheiten administriert und wuchs das Personal der NOA auf 240 Beschäftigte an.
Seit dem Jahr 2011 erfolgte bei den Leistungen zur Eingliederung in Arbeit nach dem SGB II eine deutliche Budgetreduzierung und wurden andere Arbeitsmarktinstrumente wichtiger als die Arbeitsgelegenheiten. Die Reduzierung auf 540 Arbeitsgelegenheiten brachte die NOA in eine wirtschaftliche Notlage. Sie benötigte einen deutlich höheren Verlustausgleich.
Die NOA reagierte auf diese Entwicklung mit einer Vielzahl an Maßnahmen. So gab der Aufsichtsrat der NOA bereits im Oktober 2009 ein Zukunftskonzept in Auftrag, dass im April 2010 vorgelegt wurde. Erste Personalanpassungen erfolgten auch schon im 3. Quartal 2009. Ende 2010 wurde für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit eingeführt, die zum 31.12.2011 endete.
Es kam zu Abmietungen von Gebäudeflächen und zur Reduzierung variabler Kosten. Zudem wurden zwei externe Berater beauftragt, ein Restrukturierungskonzept zu erarbeiten, dass dem Aufsichtsrat im Juli 2011 vorgelegt wurde. Seit Herbst 2011 befasste sich ein neu installierter Lenkungsausschuss mit dem Umstrukturierungsprozess der NOA.
Wechsel in der Geschäftsführung im Herbst 2012
Der Umstieg vom „Verlustausgleich“ zu projektbezogenen Zuschüssen im Antragswesen bei der Stadt Nürnberg ist im Jahr 2013 gelungen. Für beide Folgejahre konnte ein positives Unternehmensergebnis erzielt werden. Die NOA ist für das Jobcenter Nürnberg und die Agentur für Arbeit Nürnberg tätig. Sie führt aber auch Projekte durch, die vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und dem Europäischen Sozialfond(teil-)finanziert werden.
Insbesondere bei letzterem konnte bezüglich der Förderperiode 2014 bis 2020 ein erheblicher Auftragszuwachs erzielt werden.
Die Neuaufstellung mit dem Jahr 2016
Ab 01.03.2016 wurde das Stammhaus in die Allersberger Str. 130 verlegt. Hier stehen auf fünf Ebenen mehr als 3.200 qm zur Verfügung. Auf eineinhalb Geschossen befinden sich Werkräume und auf weiteren eineinhalb Stockwerken das Kompetenzzentrum mit Saal, Seminar- und EDV-Räumen. Die restlichen Flächen dienen als Büroräume.
Um allen Anforderungen gerecht zu werden, passte sich die NOA organisatorisch an und besteht – neben dem internen Bereich – nur noch aus den Bereichen Betriebe und Integration. Das Zusammenspiel dieser beiden Bereiche ist das wesentliche Element der Beschäftigungsgesellschaft.
Mit und durch Beschäftigung wird qualifiziert und vermittelt. Unterstützt wird dies durch Beratung (Coaching) und durch die Lernwerkstatt als Ort selbstbestimmten Lernens.
Im Bereich Integration werden die unterschiedlichsten Projekte und Maßnahmen gemanagt, die mehreren Teams zugeordnet sind:
Im Team Übergangsmanagement sind Projekte zusammengefasst, die junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen.
Das Einsatzmanagement kümmert sich überwiegend um Menschen, die über Arbeitsgelegenheiten an den Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen.
Im Integrationsmanagement finden sich hingegen alle Projekte und Maßnahmen, die eine direkte Arbeitsmarktintegration zum Ziel haben.
Das Qualifizierungsmanagement betreibt die Lern- und Sprachwerkstatt.
Durchgeführt werden die meisten Projekte und Maßnahmen in den Betrieben.
Nur die Verbundwerkstatt befindet sich in der Allersberger Str. 130. In ihr werden die Berufsfelder Holz, Metall, Farbe, Bau, Handel, Lager, Küche und Hauswirtschaft angeboten, findet praktische Erprobung, Fertigkeitstraining und Kompetenzfeststellung statt.
Im Sommer 2016 erfolgte dann der Umzug des Mischbetriebs Umweltservice von der Nordstadt in die Gutenstetter Str. 20 (Gebersdorf). In den 4.300 qm befinden sich ein Entsorgungsfachbetrieb (1.400 qm), eine Metall-/ Fahrradwerkstatt (250 qm), eine Kreativwerkstatt (150 qm), eine Schreinerei (700 qm) sowie eine Werkstatt für Bau/ Farbe (150 qm). Hauswirtschaft und Tätigkeiten aus dem Hotel- und Gaststättenbereich (HoGa) können u.a. durch die Küche mit Kantinenbetrieb eingeübt werden (300 qm). Für Coaching und Qualifizierung vor Ort stehen 250 qm zur Verfügung.
Abgerundet wird das Angebot durch das Sozialkaufhaus „Alles rund ums Wohnen“ mit seinem Transportservice auf über 1.000qm.
Das Projekt „Alles rund ums Kind“ ist hingegen im „Südstadtforum Service und Soziales“ angesiedelt, das die NOA bereits seit zehn Jahren betreibt.
In beiden Projekten werden Neu- und Gebrauchtwaren für Wohnen und Kinder zu erschwinglichen Preisen überwiegend für Inhaber des Nürnberger Passes angeboten.
Der Bürgerservice kümmert sich um Außenpflege und Sicherheit (SIQ) sowie Alltagshilfen und Nahversorgung; hinzukommen Einzelmaßnahmen im Grün- und Baubereich. Der Bürgerservice ist auf verschiedene Standorte verteilt und betreibt zudem das Dienstleistungscenter Nordostbahnhof.
Bei der NOA arbeiten derzeit 160 Stammbeschäftigte und 120 geförderte Beschäftigte.